Windenergie in Zorneding

27.06.2024 | Drei Windenergieanlagen geplant
Die Gemeinde Zorneding geht einen wichtigen weiteren Schritt in Richtung einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung. Am 13. Juni fand eine Bürgerinformationsveranstaltung zu einem geplanten Windenergieprojekt statt, an der rund 120 interessierte Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Die Veranstaltung bot eine Plattform für den Austausch und die Information über den aktuellen Stand des Projekts.

Zu Beginn begrüßte der Erste Bürgermeister Piet Mayr die Anwesenden und betonte die Unterstützung der Gemeinde für die Energiewende in der Gemeinde. Anschließend übernahm Lisa Niedermaier, Windenergieexpertin der Energieagentur Ebersberg-München das Wort und erläuterte die Rahmenbedingungen zur Windenergie, darunter gesetzliche Neuerungen und moderne Windenergieanlagen. Daraufhin sprach Herr Matthias Clauss, ein Zornedinger Bürger und beteiligter Grundstückseigentümer, über seine Motivation und seine Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Vorhaben. Im Anschluss erklärten die Projektentwickler Hans Zäuner und Werner Stinauer den aktuellen Stand der Planung und die Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es eine offene Fragerunde, in der die Bürger in einer konstruktiven Atmosphäre ihre Fragen stellen und Anregungen geben konnten.
 
Die Präsentation der Infoveranstaltung finden Sie hier:
 
Das Thema Windenergie ist in Zorneding bereits seit einiger Zeit ein wichtiges Gesprächsthema. Als zentrale treibende Kraft hat sich dabei das Energieforum Zorneding (EFZ) etabliert. Besonders hervorzuheben ist das Engagement von Wolfgang Poschenrieder, der gemeinsam mit anderen Mitgliedern des EFZ bereits 2019 eine Informationsveranstaltung organisierte. Diese Veranstaltung stieß auf großes Interesse, und die anwesenden Zornedinger Bürgerinnen und Bürger zeigten sich offen und positiv gegenüber der Schaffung von Windrädern. Dieses frühe Engagement legte den Grundstein für die heutige Unterstützung und Beteiligung der Gemeinde an dem Projekt. Eine der größten Herausforderungen war es, passende Grundstücke zu finden.
 
Besonders im Zornedinger Süden, der laut der 2013 veröffentlichten Konzentrationsflächenplanung im Landkreis gut für Windräder geeignet ist, sind viele Flurstücke recht kleinteilig geschnitten. Dank der Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister, Gemeinderat und dem EFZ konnten die Eigentümer geeigneter Grundstücke zusammengebracht werden. Im März 2024 gelang es schließlich, ausreichend Flächen vertraglich zu sichern.

Mit Hans Zäuner und Werner Stinauer konnten zwei erfahrene Projektentwickler aus dem Landkreis gewonnen werden. Die beiden betreiben bereits das Windrad in Bruck und bringen ihre umfangreiche Expertise und Erfahrung ein. Auch die Gemeinde hat eigene Flächen zur Verfügung gestellt. Im Grundstücksnutzungsvertrag zwischen der Gemeinde und den Projektentwicklern sind neben den üblichen Regelungen zu Rechten und Pflichten auch Vereinbarungen über die Gründung einer Bürgergesellschaft festgehalten. Diese Gesellschaft soll vorrangig Bürgern aus Zorneding und Buch die Möglichkeit zur Beteiligung bieten um an dem lokalen Projekt zu profitieren. Denn die drei Windenergieanlagen sind im Südosten des Gemeindegebiets, zwischen Zorneding und Buch, geplant.

Derzeit laufen verschiedene Genehmigungsschritte, darunter auch die artenschutzrechtliche Prüfung, um sicherzustellen, dass das Projekt alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt. Die Inbetriebnahme der Windenergieanlagen ist für das Jahr 2027 geplant.

Es wird damit gerechnet, dass jede der Anlagen pro Jahr etwa 10.000 MWh Strom erzeugt. Bei einer Laufzeit von mindestens 20 Jahren spart ein einziges Windrad dadurch rund 85.250 Tonnen CO? ein, wobei bereits die Energie für die Herstellung der Anlage berücksichtigt ist. Somit leistet die Windenergie einen wesentlichen Beitrag zum Ziel der Energiewende bis 2030, das sich Zorneding gesetzt hat. Mit der erfolgreichen Umsetzung des Projekts kann also ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen, unabhängigen Energieversorgung durch lokale Wertschöpfung getan werden.