Wenn Windräder leiser werden
28.04.2021 | Minister Altmaier entschuldigt sich
Denn der Infraschall ist eines der Themen, das die Menschen
beim Bau von Windenergieanlagen besonders stark bewegt. Dem Schall, der in
einem für Menschen in einem nicht hörbaren Bereich liegt, werden allerlei
gesundheitliche Risiken nachgesagt. Dabei sind die Menschen in ihrer eigenen
Umwelt permanent umgeben von Infraschall und tieffrequenten Geräuschen. Diverse
Studien haben gezeigt, dass eine körperliche Wahrnehmung von Infraschall bei
sehr niedrigen Frequenzen (unter 16 Hertz) erst ab ca. 90 Dezibel
möglich ist.
So können z.B. Föhnwinde, schwerer Seegang oder aber auch
das Abrollgeräusch von PKW- oder LKW-Reifen einen Schalldruck von über 100 dB
erreichen. Die Insassen eines fahrenden PKW sind etwa 120 Dezibel
ausgesetzt (bei 20 Hertz). 100 Dezibel ist auch der Wert, den das
Bundesamt Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in seiner 2009
erstmals veröffentlichten Studie „Der unhörbare Lärm von Windkraftanlagen"
benennt. Und der ist offenbar falsch.
Nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks, der inzwischen
von diversen Medien und dem zuständigen Bundeswirtschaftsministerium bestätigt
wurde, hatte sich Stefan Holzheu vom Zentrum für Ökologie und Umweltforschung
der Uni Bayreuth bereits im Jahr 2020 an die Behörde gewandt, um auf
Unstimmigkeiten in der Studie des BGR hinzuweisen. Dort war die Belastung durch
Infraschall infolge einer falschen Berechnung mit 100 Dezibel angegeben. Korrekt
sind aber 64 Dezibel.